Boris Stein will in diesem Jahr bei der Ironman-WM auf Hawaii in Top-Form an den Start gehen. Derzeit bereitet er sich im Triathlonhotel Mohrenwirt am Fuschlsee bei Salzburg auf das Rennen vor. Wir nutzten die Gelegenheit, um Boris zu fragen, worauf er bei der Auswahl seiner Triathlonhotels- und Resorts achtet.
Boris, nach welchen Kriterien suchst du dir dein Triathlonhotel bzw. Resort aus?
Boris Stein: Grundsätzlich muss man alle drei Disziplinen gut trainieren können. Die Region suche ich mir nach dem Klima aus. Im Winter trainiere ich gerne im Süden. Im Sommer finde ich die Temperaturen in Mitteleuropa ganz angenehme. Zudem möchte ich möglichst kurz reisen. Bei der konkreten Auswahl des Hotels verlasse ich mich auf die Tipps von Profi-Kollegen und bin damit bisher ganz gut gefahren.
Was ist das beste Triathlonhotel, das du kennst und warum?
Das Hotel Mohrenwirt ist schon nahe an der Perfektion. Der Inhaber Jakob Schmidlechner ist selbst passionierter Triathlet. Das ist eine Traumszenario. So sind z.B. die Essenszeiten an die Schwimmzeiten angepasst und Sportwäsche erhält man nach wenigen Stunden trocken und zusammengelegt zurück. Außerdem kommt im Gegensatz zu anderen Hotels noch nie ein Lagerkoller auf.
Welche zwei weiteren Hotels findest du gut?
Der Beach Club Font de Sa Cala auf Mallorca und das Playitas Resort auf Furteventura.
Wie sieht das perfekte Triathlonhotel aus, über welche Ausstattung muss es idealerweise verfügen und wo liegt es?.
Das ideale Triathlonhotel ist mobil, liegt im Winter in Andalusien, im Frühjahr auf Mallorca und im Sommer in Österreich. Es hat Zugang zu einem perfekt geheizten Freiwasserpool und einem Fitnessstudio. Die Essenszeiten passen zu den typischen Trainingszeiten. Das Menu wiederholt sich maximal im zwei Wochenrhythmus. Die Räder können problemlos im Zimmer oder bedenkenlos in einem überwachten Raum gelagert werden. Das Internet funktioniert störungsfrei.
Worauf kannst du bei einem Triathlonhotel auf keinen Fall verzichten?
Gutes und abwechslungsreiches Essen.
Welche Rolle spielen für dich Kriterien wie ruhiges Zimmer, gute Betten,leckeres und sportgerechtes Essen etc.?
Das Essen ist elementar. Das Zimmer spielt für mich eine untergeordnete Rolle, da ich meist zum Training unterwegs bin. Nachts und am frühen Nachmittag sollte man allerdings schlafen können, aber das ging an allen Orte an denen ich bisher war.
Und wie sieht es bei diesen Kriterien in der Praxis aus? Machen die Hotels da einen guten Job?
Die Knackpunkte sind oftmals der Pool und das Essen. Einen Pool zu haben, scheint den Hotelbetreibern meist ausreichend. Um Geld zu sparen, gibt es mitunter komische Längen oder die Temperatur schwankt stark. Teils erschweren aber auch Wind und Regen die Temperierung. Das Essen ist je nach Hotel ein Kompromiss zwischen Sportlern und Urlaubern. An manchen Tagen gibt es dann trotz Riesenbuffet nur eine Kombination. Wenn sich dann noch der Menuplan oft wiederholt, geht man schon mal mit einer Fleppe zum Abendessen.
Nimmst du dein Rad mit ins Trainingslager oder mietest du dir eins vor Ort? Welche Erfahrungen hast du mit Mieträdern gemacht bzw. worauf muss man achten?
Ich nehme immer mein eigenes Rad mit.
Über was ärgerst du dich in den Hotels am meisten bzw. am häufigsten?
In den Hotels, in die ich gehe, ärgere ich mich normalerweise nicht. Sonst würde ich eine Ferienwohnung bevorzugen. Auf den spanischen Inseln bin ich bei Internetausfällen schon mal genervt. Aber ich hoffe, es liegt weniger am Hotel, sondern an den Telefonleitungen vor Ort. Zudem bin ich im Westerwald Kummer gewohnt.
Was sollten die Hotelmanager besser machen?
Gerade auf den spanischen Inseln sollte man Sportler und Partyurlauber mehr trennen. Die Interessen sind doch oft zu unterschiedlich. Oftmals unterscheidet sich ja auch die typische Reisezeit, so dass man sich ein Hotel nicht unbedingt teilen müsste.
Boris, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei deinen kommenden Wettkämpfen!